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Als ich vor kurzem starke Zahnschmerzen hatte, ging ich als erstes zu meinem Freund, der einen Akkuschrauber besitzt und damit bohren kann. Nachdem ich ihn bat, mich nicht von den Zahnschmerzen zu befreien, hat er im Internet kurz ein "Wie mache ich mir selbst Dental"-Video gesehen. Erfreulicherweise war im Krankenhaus noch ein Einzelzimmer frei.
Natürlich ist diese Geschichte vollkommen frei erfunden. Kein Mensch käme auf die Idee, dass eine so komplexe Angelegenheit wie eine Zahnbehandlung oder eine Herzoperation von einem Laien durchgeführt werden sollte. Wie bereits im Vorwort erwähnt, werden Sie ein optimales Ergebnis nur mit professioneller Hilfe erreichen.
Nun ist unser Produkt eben keine Packung Kekse, die sich in eine ansprechende Verpackung einhüllen lässt; es handelt sich um einen Menschen. (Das ist übrigens unserer Zielgruppe nur begrenzt bewusst.)
Ein guter Wahlkampf bedeutet Vertrauen, wie beim Zahnarzt, dem Sie ja auch keine Anweisungen geben, wie er Sie behandeln soll. Sie geben ihm eine Zielvorgabe, meistens so etwas wie: "Es wäre schön, wenn es nicht mehr schmerzen würde". Den Weg zum Ziel begleiten Sie durch Handheben, wenn es zu weh tut, und Spülen, wenn Ihnen eine Pause gegönnt wird.
Das ist durchaus vergleichbar mit dem Kreativdirektor der Kampagne und eben dem Kandidaten. Die Zielvorgabe und die persönliche "Schmerzgrenze" müssen definiert sein. Dann kann man die verschiedenen Optionen der "Behandlung" diskutieren. Manchmal ist das die Aussicht auf einen schmerzhaften Weg. Das muss dem Kandidaten bewusst sein, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Foto Doss/Merz: MIRCO METZLER DIE KNIPSER https://www.die-knipser.online/